Nebenwirkungen der Corona-Impfung

Mehr Schicksale

Es gibt so viel mehr Betroffene, als wir in unser Buch aufnehmen konnten ... Hier können Sie weitere Geschichten von Betroffenen lesen.

Bettina, 46 Jahre, NRW

Meine erste Impfung mit dem Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer erhielt ich Ende April 2021. In den darauffolgenden Wochen traten auf einmal seltsame Schwächeanfälle auf und ich hatte das Gefühl, mein Herz würde entweder zu schnell oder zu langsam schlagen … ganz seltsam. Der Verdacht meiner Hausärztin auf Diabetes bestätigte sich nicht. Ein Langzeit-EKG zeigte Extrasystolen. Das Ganze erklärte jedoch nicht diese komische Schwäche, die mich immer wieder überfiel.

So ließ ich mich Anfang Juni 2021 erneut mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer impfen. Nach ca. 24 Stunden bekam ich starke Übelkeit und Schmerzen in den Gelenken, die mich bis heute, 20 Monate später, immer noch täglich begleiten. Zudem litt ich unter einer Schwäche, die ich in dieser Form noch nie erlebt hatte. Auch sie sollte mein Begleiter bleiben, jedoch Formen annehmen, die man sich als gesunder Mensch nicht ansatzweise vorstellen kann.

Vor der Impfung habe ich fast täglich Sport getrieben. Das war mir nicht mehr möglich. Ich entwickelte ein seltsames Zittern, sobald ich meine Muskeln in irgendeiner Form beanspruchte. Trotz sommerlicher Temperaturen fror ich permanent und meine Gliedmaßen waren z. T. weiß oder bläulich und eiskalt.

Physiotherapie konnte ich ab August nicht mehr wahrnehmen, da mein Körper anschließend stark zitterte und es mich viel zu sehr erschöpfte.

Erschöpfung sollte mein ständiger Begleiter werden.

Ab September wurde sie dann so groß, dass ich mehrmals täglich schlafen musste, um überhaupt durch den Tag zu kommen. Meine Muskeln im gesamten Körper schienen entweder fein zu vibrieren oder zuckten großflächig, auch äußerlich sichtbar und meine Muskulatur verkrampfte z. T. schmerzhaft. Ich wachte morgens schon mit Schmerzen auf, die den ganzen Tag anhielten. Meine Konzentration und auch meine Auffassungsgabe waren erheblich beeinträchtigt und ich litt unter Wortfindungsstörungen.

Mein Zustand verschlechterte sich zusehends. Ich konnte auf einmal nicht mehr richtig laufen, z. T. nicht mal mehr meine Hände bzw. Arme hochheben oder etwas festhalten. So wurde es langsam wirklich schwierig, mich selbst zu versorgen, mir etwas zu essen machen usw. Als ich auch noch Schwierigkeiten entwickelte, meinen Kopf zu halten und der Oberkörper immer wieder zusammensackte, überwies mich meine Hausärztin in zwei Unikliniken. Die erste schloss Myasthenie aus, schickte mich dann jedoch wieder nach Hause. Die zweite Klinik stellte mich im November 2021 neurologisch auf den Kopf, konnte jedoch keinen wegweisenden Befund erbringen. Wenigstens konnten andere schwerwiegende Krankheiten wie MS und das Guillain-Barré-Syndrom ausgeschlossen werden. Den Rest schob man, wie bei vielen Post-Vac-Betroffenen, auf die Psyche.

Ich wurde in wesentlich schlechterem Zustand aus der Klinik entlassen, als ich hineingekommen war. Ich konnte nur noch kurze Zeit sitzen, hatte kaum Kraft zum Kauen, konnte fast nur noch liegen, war extrem erschöpft und hatte stark mit Brainfog zu kämpfen.

Ich bekam Rollstuhl und Rollator, auf die ich ab jetzt im Alltag angewiesen war.

Mehrere Monate konnte ich mich ohne fremde Hilfe kaum außer Haus bewegen. Mittlerweile überforderten mich z. T. das Licht, viele Eindrücke, wenn ich im Rollstuhl geschoben wurde, Gespräche … Ich reagierte mit Schmerzen in den Gelenken, Migräne, wahnsinniger Erschöpfung und meine Muskulatur verkrampfte schmerzhaft. Einen normalen Alltag konnte ich schon lange nicht mehr führen, da ich sehr schwach war und durch das hohe Maß an Ruhe und Schlafbedürfnis kaum mehr etwas planbar war.

Meine Hausärztin hatte schon im September den Verdacht, dass mein Zustand mit den Coronaschutzimpfungen zu tun hatte und meldete meinen Fall an das Paul-Ehrlich-Institut.

Ich selbst meldete meine Beeinträchtigungen auch bei Pfizer selbst.

Dann hörte ich von der Post-Vac-Ambulanz in Marburg.

Durch einen glücklichen Umstand bekam ich im April 2022 einen Termin bei Professor. Dr. Schieffer. Dort brachte man meinen Zustand durchaus mit den Impfungen in Verbindung. Ich bekam Medikamente „Off-Label“ verordnet und die Empfehlung, mich histaminarm zu ernähren. Die Medikamente halfen mir, dass ich wacher und klarer wurde. Ich konnte mehr aufnehmen, wieder besser Gespräche führen, mich in der Wohnung leichter bewegen und kurze Strecken mit dem Rollator alleine bewältigen. Dennoch weitab von einem Zustand, den man als gesund bezeichnen würde. Leider blieb es dabei. Irgendwann hieß es dann, dass es sich mittlerweile wohl um ME/CFS handeln würde und man mir leider nicht mehr weiterhelfen könne.

So bleibe ich, ohne weiterführende Behandlung, in einem Zustand, der sehr schwankend ist, vorwiegend an die Wohnung gebunden, weitab von einem sozialen Leben, da ich weder den Weg zu meiner Familie oder Freunden noch ein normales Treffen mit Ihnen bewältigen könnte, da es mich zu sehr anstrengt. Selbst Gespräche am Telefon sind wegen meiner mangelnden Konzentration oft nur kurz oder schwer möglich … manchmal auch gar nicht. Viele alltagspraktische Dinge wie z. B. einkaufen, Haushalt usw. sind mir nur mit Hilfe möglich.

Wer kümmert sich? Wo sind Ärzte, die sich zuständig fühlen? Ärzte, die sich mit unserem Krankheitsbild auskennen … Wann gibt es Forschung, sodass wir eine adäquate Behandlung erhalten, die über die Krankenkasse abgerechnet wird, und wir nicht tausende Euro, die viele von uns gar nicht haben, in Heilversuche investieren, die dann ohne Besserung enden. Wann gibt es Medikamente, die uns Betroffene wieder gesund machen? Geht das überhaupt? Werden wir wieder gesund? Soll es das gewesen sein?

Ich wollte noch so viele Dinge erleben …